Donnerstag, 12. Juli 2012

Silberlicht - Laura Whitcomb



















Klappentext:

Seit über hundert Jahren ist Helen reines Licht, derstrahlend helle Schatten einer wunderschönen Frau.
Als unsichtbare Muse flüstert sie literaturbegabtenMenschen die richtigen Worte ein. Bis eines Tages ein Siebzehnjähriger ihr unsterbliches Leben verändert: Er blickt Helen direkt ins Gesicht und…lächelt!
Im Körper des Schülers steckt James, ebenfalls eine Lichtgestalt. Vom ersten Augenblick an wissen die beiden, dass sie füreinander bestimmt sind. Aber um zusammen zu sein, müssen sie unvorstellbare Hindernisse überwinden, die ihre Liebe auf eine harte
Probe stellen …

Meine Meinung:

Wow, ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass das Buch so gut ist. Wirklich nicht.
Und ich hab zwar ziemlich lange gebraucht, um es zu lesen, aber das ist absolut nichts schlechtes. Und es ist vielleicht auch nicht das spannendste Buch, was ich je gelesen habe, aber es geht so wahnsinnig tief, finde ich.
Dieses Buch lässt einen über den Tod nachdenken und auch über Gott. Ich denke, dass wollte Laura Whitcomb auch erreichen. Es ist nicht so, dass man die ganze Zeit nur philosphische Gedanken liest - obwohl Helen bestimmt der philosophischste und poetischste Charakter ist, den ich jemals in einem Buch hatte -aber durch die Geschichte denkt man darüber nach, wie man selber enden wir und was geschieht, wenn man tot ist. In diesem Sinn ist es also sehr philosophisch und hat wahnsinnig viel Tiefgang.
Über Gott, oder eher das Gottesverständnis, denkt man in soweit nach, dass Helen in eine streng gläubige Familie kommt. Ich bin selber Christin, also hat mich DAS nicht gestört. Aber Jennys Eltern sind einfach schrecklich! Ich habe so oft gedacht, dass Helen mal richtig ausrasten müsste. ICH wäre schon nach den ersten 3 Stunden in dieser Familie ausgerastet. Aber Helen bleibt ganz cool und das fand ich bewundernswert.
Die Auffassung von Gott, wie sie Jennys Eltern haben ist einfach so lächerlich. Und irgendwie ist es auch schockierend, wenn man bedenkt, dass es solche Familien ja wirklich gibt. Ich finde das mehr als gruselig und hätte mich gerne mal mit diesen Leuten unterhalten. Deshalb war ich auch so erleichtert, als Helen am Ende endlich mal mit diesen Zombies gesagt hat. Das was Helen gesagt hat, macht so viel mehr Sinn. 
Es klingt vielleicht komisch, dass ich mich darüber so sehr auslasse, aber solche Menschen denken wirklich, dass sie recht haben und nehmen sich damit so viel raus. Es ist unverschämt so zu denken, wie sie. 
Ich würde das Buch jetzt also nicht direkt als Fantasy Buch beschreiben, sondern eher als eine Theorie über das Leben nach dem Tod. 
Ein anderer Grund, warum ich das Buch so toll fand, waren die Charaktere, bzw. die Beziehungen der Charaktere. 
Helen ist so poetisch und es ist so schön, sie mit Mr. Brown zusehen, es ist so natürlich. 
Und James ist einfach der perfekte Gentleman. Es passt einfach so gut, dass Helen und er zusammenkommen und das ist auch schon in den ersten Seiten des Buches klar. Es ist so etwas unausweichliches. Helen und James sind einfach füreinander gemacht. Das wunderbarste war vor allem, dass es nicht so eine nervige Dreiecks-Beziehung gab. Das war so erfrischend...
Gut, diese ganze Liebesgeschichte steht schon sehr im Vordergrund, aber das macht nichts.
Aber ich glaube, mein Lieblingscharakter war wirklich Mr. Brown. Als Helen ihn verlässt, merkt er es und er merkt es auch, als sie in Jennys Körper ist. Natürlich liebt Helen Mr. Brown, aber es war einfach so...richtig. Bei diesem "Ein Brief von einer Muse an ihren Dichter" musste ich fast weinen. Weil man sich einfach so wünscht, dass Mr. Brown Helen erkennt. Man möchte rufen "Das ist doch Helen, das merkst du doch!"
Und auch Dan und Cathy waren toll. also natürlich fand ich sie nicht toll, aber das war ja so beabsichtigt. Gerade Dan - am Anfang hab ich gedacht er wäre derjenige, der ein bisschen gechillt ist, aber am Ende ist eineinfach nur schrecklich. Wie er mit Jenny umgeht finde ich so abstoßend. Mit Cathy hatte ich am Ende einfach nur Mitleid...
Das letzte, was ich toll fand, war, wie die ganze Geschichte strukturiert war. Die ganze Zeit über sind so kleine Sachen geschehen, die man einfach ganz normal fand. Man konnte die verschiedenen Handlungen nachvollziehen. Und am Ende, führt man alles zusammen und - BÄNG! 
Aber genau durch dass, hat die Geschichte halt überhaupt nicht gestellt gewirkt, finde ich.
So - EINEN Kritikpunkt habe ich doch. 
Das Ende.
Das Ende ist ein Happy-Ende, wenn man das so sagen will. 
Meiner Meinung nach hat es die liebe Mrs. Whitcomb aber ein bissche zu gut gemeint...
Gerade weil ich auf den letzten 10 Seiten noch dachte...
Okay, ich kann das nicht sagen ohne zu spoilern.

4/5

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